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요셉 폰 아이헨도르포의 단편 『바다여행』 연구 : <침묵하는 유토피아> = 『Eine Meerfahrt』 oder ' verschwiegene Utopie '
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1993
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Korean
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850
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학술저널
수록면
394-422(29쪽)
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Die Novelle $quot;Eire Meerfahrt$quot; von Joseph von Eichendorff gilt in der Eichendorff-Forschung als eine der meist vergessenen oder vernachlassigten. Dies ha¨ngt in erster Linie mit dem literarhistorischen Kontext zusammen: $quot;Fine Meerfahrt$quot; wurde erst 1835 geschrieben, d.h. viel spa¨ter als die Erza¨hlungen $quot;Das Marmorbild$quot;(1819) und $quot;Aus dem Leben eines Taugenichts$quot;(1826), die sich noch bis heute als Meisterwerke der romantischen Novelle erweisen. Sie fanden aber schon zu Lebzeiten des Dichters als Prototyp der romantischen Epoche ein großes Echo, wohingegen $quot;Eine Meerfahrt$quot; unter besonderen Umsta¨nden erst 1864, also 7 Jahre nath dem Tod des Dichters, postum vero¨ffentlicht wurde.
Der oben kurz beschriebenen Rezeptionsbedingung oath bietet diese Novelle meines Erachtens sowohl in formaler Hinsicht als such unter thematischem Aspekt einen interessanten Ansatzpunkt an, wodurch Eichendorffs dichterische Kompetenz als Novellist noch einmal besta¨tigt werden kann: Das Besondere an dieser Novelle liegt in der Umformung des historischen Utopiebegriffs des 15. Jahrhunderts in den Poetisch-Philosophischen, mit dem sich zahlreiche Dichter in der Epoche der Romantik sehr intensiv auseinandergesetzt haben. Mit underen Worten wind die Grenze des realistischen Geschenhens bezuglich der romantischen Neigung zum Wunderbaren ins Ungewohnliche, Phantastische nberschritten. Daher kann man sagen, daß die Vereinigung von realistischer Anschaulichkeit und symbolischer Tra¨umwelt eine eigentamliche Kunstleistung Eichendorffs ist.
Die Novelle $quot;Eine meerfahrt$quot; als Rahmenerzahlung besteht aus zwei verschiedenen Geschichten, die zueinander in einem Spannungsverhalfu¨s stehen. daßei zeigt sich zum großen Teil eine merkwurdige Parallelita¨t in Hinsicht auf die Motivik und Besetzung der handelnden Figuren, wora¨us uneinheitliche Deutungsmo¨glichkeiten nber die Doppelung resultieren. Zum Einen wird diese Erscheinung oft als Beweis fu¨r die mangelnde erzahlerische Phantasie abqualifiziert. Zum underen aber gilt die Technik der Wiedetholung insofern als bewul3tes Stilmittel des Autors, als der Leser dadurch das u¨berschreiten der zeitlichen und ra¨umlichen Grenze der beiden Geschehen und zugleich daru¨berhinaus die allgemein menschlichen, immer wiederkehrenden Probleme vermittelt zu bekommen vermag. Insofern weist die strukturelle Doppelung einen symbolischen Charakter auf, und die Frage nach der Form gewinnt dadurch an inhaltlichem Gewicht.
Die vorliegende Studie u¨ber $quot;Eire Meerfahrt$quot; geht also in erster Linie von einer Fonnanalyse aus, mit deren Hilfe die eigensta¨ndige innere Sinnstruktur der Novelle im Laufe der Argumentation erschlossen wird. Die Hauptaufgabe dieser Untersuchung besteht na¨mlich darin, diese inneren Zusammenha¨nge der einzelnen Aufbauelemente und deren Sinn zu erla¨utern.
Schwerpunkt dieser Arbeit wird dabei darauf gelegt, die der Novelle zugrundeliegenden Motive 'Meer' und 'Insel' bzw. die Landschaft als Voraussetzung der Interpretation in Betracht zu ziehen. Denn diese Motive stehen u¨ber ihren allgemeingu¨ltigen Sinngehalt hinaus in einem untrennbaren Verhaltnis mit den inneren und a¨ußeren Situationen der Figuren. Erst davon ausgehend Bind die ganzen Sinnzusammenha¨nge der inneren triadischen Struktur hera¨uszuarbeiten. Das dialektische Entwicklungsschema bei der Motivdarstellung Eichendorffs als Grundlage der romantischen Geschichtsauffassung mandet folgerichtig in semen Utopiegedanken.
Zur Aufgabe wird nun gestellt, die Charakteristika der Utopie in Eichendorffs Werken zu bestimmen: Die Schiffsmannschaft der'Fortuna' in der $quot; Eine Meerfahrt$quot; erreicht nicht das Ziel, das Eldorado, sondem kehrt nach Spanien zurGck. Dies entspdcht der christlichen Weltanschauung, nach der die Utopie, der vollkommene Erlo¨sungszustand, ledigGch in der Vergangenheit, vor dem Su¨ndenfall, oder in der Zukunft, im tausendja¨hrigen Reich, mo¨glich ist.
Mit underen Worten: Eichendorff wohnt die Erkenntnis inne, daß der Versuch $quot;nach Hause$quot; auf dieser Erde wegen der menschlichen Begrenztheit nicht vollkommen gelingt, sondern die Sehnsucht each dem Ewigen nur voru¨bergehend und bedingt in Erfu¨llung geht. Das Streben, die Utopie zu finden, hat nur in bezug auf die Religion einen Sinn. Die Utopie in $quot;Eine Meerfahrt$quot; wind also von der Formel des Kreuzes ausgefu¨llt. Es ist kein Zufall, dali sich die Protagonisten in Eichendorffs Werken nicht ohne weiteres in die bestehende Gesellschaft integrieren. Dementsprechend ist die Utopie bei Eichendorff selbstverstandlich nicht darstellbar, sondem nur zu ahnen. $quot;Kein Dichter gibt einen fertigen Himmel; er stellt nur die Himmelsleiter auf von der scho¨nen Erde.$quot;: So sagt Friedrich im Erstlingsroman $quot;Ahnung und Gegenwart$quot;. Im Unterschied dazu basiert die Poetik Novalis' dara¨uf, daß die Sehnsucht sowohl im zuku¨nftig wiederkehrenden goldenen Zeitalter zu realisieren ist als auch in der Poesie selbst bereits vorweggenommen ver irklicht wird.
Die bisher anhand der Novelle $quot;Eine Meerfahrt$quot; dargestellte Utopievorstellung Eichendorffs beru¨hrt folgende kdtische Fragestellung: Wie ist es zu bewerten, wens die handelnden Figuren in det Ru¨ckkehr in die Heimat odet in der Einsiedlerei ihre Losungen finden? Verbleiben sie damn aber nicht an einem exzentrischen Ort zu der bestehenden Gesellschaft, wenn sie im Postulat eines $quot;inneren Lebens$quot; in der Religion den einzigen sicheren Mittelpunkt finden? Ist es wirklich nicht mo¨glich, in dieser Welt eine Utopie zu finden? Ist das angesichts der Probleme der Gesellschaft legitim, eine sich nur auBerhalb der Gesellschaft befindende Utopie zu suchen? Bedeutet das nicht den Bruch mit der Wirklichkeit, oder die Flucht vor dem Leben oder Verdra¨ngung? Welche konkrete, u¨berzeugende mo¨glichkeiten bietet also die Eichendorffsche Utopie in der Wirklichkeit an? Inwiefern hat das schließlich einen Sinn, so eine Novelle zu lesen, wens ihr die realisdsche Konsequenz fehlt?
All diese Fragen bzw. Ktitiken an der 'Unschlassigkeit' der Novelle, die ihrerseits Recht haben, ko¨nnen in dieser Untersuchung nur zum Teil beantwortet werden. Denn die Novelle $quot;Eire Meerfahrt$quot; kann nicht mehr umgeschrieben werden und wird als abgeschlossenes literatisches Werk - mit ihren Schwachen und Starken - auch in der Zukunft so bleiben. Sie fungiert nur noch als eine Wamung einer unkonsequenten entspdcht der christlichen Weltanschauung, nach der die Utopie, der vollkommene Erlo¨sungszustand, ledigGch in der Vergangenheit, vor dem Sandenfall, oder in der Zukunft, im tausendja¨hrigen Reich, mo¨glich ist.
Mit underen Worten: Eichendorff wohnt die Erkenntnis inne, daß der Versuch $quot;nach Hause$quot; auf dieser Erde wegen der menschlichen Begrenztheit nicht vollkommen gelingt, sondern die Sehnsucht each dem Ewigen nur vorubergehend und bedingt in Erfu¨llung geht. Das Streben, die Utopie zu finden, hat nur in bezug auf die Religion einen Sinn. Die Utopie in $quot;Eine Meerfahrt$quot; wind also von der Formel des Kreuzes ausgefu¨llt. Es ist kein Zufall, daß sich die Protagonisten in Eichendorffs Werken nicht ohne weiteres in die bestehende Gesellschaft integrieren. Dementsprechend ist die Utopie bei Eichendorff selbstversta¨ndlich nicht darstellbar, sondem nur zu ahnen. $quot;Kein Dichter gibt einen fertigen Himmel; er stellt nur die Himmelsleiter auf von der scho¨nen Erde.$quot;: So sagt Friedrich im Erstlingsroman $quot;Ahnung und Gegenwart$quot;. Im Unterschied dazu basiert die Poetik Novalis' dara¨uf, daß die Sehnsucht sowohl im zuku¨nftig wiederkehrenden goldenen Zeitalter zu realisieren ist als auch in der Poesie selbst bereits vorweggenommen verwirklicht wird.
Die bisher anhand der Novelle $quot;Eine Meerfahrt$quot; dargestellte Utopievorstellung Eichendorffs beruhrt folgende kdtische Fragestellung: Wie ist es zu bewerten, wens die handelnden Figuren in det Ru¨ckkehr in die Heimat odet in der Einsiedlerei ihre Losungen finden? Verbleiben sie damn aber nicht an einem exzentrischen Ort zu der bestehenden Gesellschaft, wenn sie im Postulat eines $quot;inneren Lebens$quot; in der Religion den einzigen sicheren Mittelpunkt finden? Ist es wirklich nicht mo¨glich, in dieser Welt eine Utopie zu finden? Ist das angesichts der Probleme der Gesellschaft legitim, eine sich nur auBerhalb der Gesellschaft befindende Utopie zu suchen? Bedeutet das nicht den Bruch mit der Wirklichkeit, oder die Flucht vor dem Leben oder Verdrangung? Welche konkrete, u¨berzeugende mo¨glichkeiten bietet also die Eichendorffsche Utopie in der Wirklichkeit an? Inwiefern hat das schließlich einen Sinn, so eine Novelle zu lesen, wens ihr die realisdsche Konsequenz fehlt?
All diese Fragen bzw. Ktitiken an der 'Unschlassigkeit' der Novelle, die ihrerseits Recht haben, ko¨nnen in dieser Untersuchung nur zum Teil beantwortet werden. Denn die Novelle $quot;Eire Meerfahrt$quot; kann nicht mehr umgeschrieben werden und wird als abgeschlossenes literatisches Werk - mit ihren Schwa¨chen und Sta¨rken - auch in der Zukunft so bleiben. Sie fungiert nur noch als eine Wamung einer unkonsequenten Lebensansicht aller Leser, unabha¨ngig davon, ob sie ein Prototyp einer Utopie oder eine Spiegelung einer Antiutopie realisiert. Denn sie stellt je nach dem ein positives oder negatives Lebensmodell vor uns und fordert uns zur Entscheidung zum Handeln mit Verantwortung auf.
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