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모순된 역사적 경험들의 진실에 관하여 - 다그마 로이폴트의 『두 번의 전쟁이 지나간 후에. 어떤 인생에 대한 소설』 = Über die Wahrheit widersprüchlicher historischer Erfahrungen - Dagmar Leupolds Nach den Kriegen. Roman eines Lebens
저자
우현아 (중앙대학교 독일유럽연구센터)
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발행연도
2023
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Korean
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학술저널
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79-100(22쪽)
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Während in der deutschen Erinnerungskultur in den 90er Jahren das Gedenken an die Opfer der NS-Vernichtungspolitik und die Beschäftigung mit den Tätern im Vordergrund standen, rückte in den 2000er Jahren ein “neuer deutscher Opferdiskurs” ins Zentrum der Erinnerungskultur, der das Leid der Deutschen im Krieg, einschließlich Flucht und Vertreibung, Flächenbombardierung und der von Sowjetsoldaten begangenen Vergewaltigungen deutscher Frauen, thematisiert. Günter Grass’ Novelle Im Krebsgang, Jörg Friedrichs Buch Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945 und das dokumentarisch-literarische Tagebuch der Anonyma Eine Frau in Berlin waren gerade deshalb so auflagenstark, weil sie, so Harald Welzer, der gefühlten Geschichte der Deutschen viel näher stehen als die offizielle Erzählung über die Vernichtung der europäischen Juden und andere Verbrechen des Dritten Reiches.
In einer Zeit, in der die Generation der Zeitzeugen, sowohl der Täter als auch der Opfer, allmählich verschwindet und damit auch die ‘Historisierung’ des Dritten Reiches unvermeidlich ist, ist die Frage nach der Weitergabe des offiziellen Gedächtnisses und des Familiengedächtnisses, die sich nicht ohne weiteres in ein einheitliches Narrativ integrieren lassen, seit der Jahrtausendwende ein zentrales Thema in der deutschen Erinnerungskultur.
In ihrem 2004 erschienenen autobiografischen Familienroman Nach zwei Kriegen. Roman eines Lebens setzt sich Dagmar Leupold kritisch mit den Opfernarrativen des Familiengedächtnisses auseinander, die der offiziellen Erinnerung widersprechen. Indem sie zwei gegensätzliche Familiengedächtnisse(Täterschaft und Opferschaft) in den historischen Kontext stellt, statt sich auf nur eine Achse der historischen Erfahrung zu fokussieren, führt ihre Familienerzählung weder zum großen Bruch mit der Elterngeneration, noch gleitet sie in den Revisionismus ab.
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