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Das Problem der Wortschatzdifferenzierung in Ost- und Westdeutschland - Dargestellt am Beispiel des „Wörterbuchs der deutschen Gegenwartssprache“
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2019
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Nach der Niederlage im 2. Weltkrieg wurde Deutschland 1945 in 4 Besatzungszonen (amerikanisch, britisch, französisch, sowjetrussisch) aufgeteilt und Militärregierungen der Siegermächte unterstellt. Infolge der bald auftretenden Gegensätze zwischen den Westmächten und der Sowjetunion entwickelten sich die Westzonen und die sowjetische Zone politisch und wirtschaftlich auseinander. Endgültig wurde diese Entwicklung mit der Währungsreform und der sowjetischen Blockade der Berliner West-Sektoren 1948. Daraus folgte 1949 die Gründung zweier Staaten, nämlich der „Bundesrepublik Deutschland“ und der „Deutschen Demokratischen Republik“. 1952 wurde sogar die Grenze der DDR zur BRD und zu West-Berlin bis auf 80 Grenzübergänge in Berlin geschlossen.
Seitdem wurde die Frage nach der Einheit der deutschen Sprache, bezogen auf die Deutsch sprechende Bevölkerung, ein vieldiskutiertes und umstrittenes Problem. Während von Seiten der westdeutschen Sprachforscher bis Ende der 60er Jahre vor einer zunehmenden Differenzierung der deutschen Sprache in Ost- und Westdeutschland und den daraus möglicherweise resultierenden Verständigungsschwierigkeiten gewarnt wurde, wurde dies seitens der ehemaligen DDR zurückgewiesen und die Gemeinsamkeiten der Sprache betont. Anfang der 70er Jahre wandelten sich diese Positionen und schlugen, bedingt durch die politische Entwicklung in der DDR, nahezu in ihr Gegenteil um(Schaeder 1981, 198). Diese Entwicklung dokumentiert ein Zitat von Walter Ulbricht aus seinem Schlusswort zur 13. Tagung des Zentralkomitees der SED: „Die einstige Gemeinsamkeit der Sprache ist in Auflösung begriffen“(Ulbricht, 1970, 4). Es wurde die These von vier Varianten bzw. Varietäten des Deutschen als „vier gleichberechtigte nationalsprachliche Varianten aufgestellt“(Lerchner 1974, 265). Im Gegensatz zur DDR tendierte die westdeutsche Forschung im Rahmen der Wiedervereinigungspolitik der BRD-Regierung vermehrt dahin, für eine Einheit der deutschen Sprache zu plädieren.
Zu der oben erwähnten Thematik existieren einige Forschungsansätze, z.B. Hellmann(2008), Lee(2008) und Plewnia(2015), um repräsentative Beispiel zu nennen, die die letzten 30 Jahre nach der Wende behandeln. In der vorliegenden Arbeit wird jedoch nur die Situation und die einschlägige Forschung bis 1994 berücksichtigt; anhand des „Wörterbuchs der deutschen Gegenwartssprache“ (WDG) wird die oben genannte Problematik beleuchtet und gefragt, ob das WDG als gesamtdeutsches Wörterbuch der Gegenwart angesehen werden kann. Die von der DDR verfochtene Theorie, dass sich eine eigene (ost-)deutsche Sprache aus einem veränderten Bewusstsein des Volkes heraus entwickelt habe und das WDG das erste große moderne Wörterbuch des deutschen Sprachraums sei, soll widerlegt werden.
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2016 | 0.2 | 0.2 | 0.17 |
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