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지식과 도야 = Wissen und Bildung - Die bildungstheoretische Implikation der Wissenssoziologie Max Schelers -
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학술지명
교육의 이론과 실천(영: Theory and Practice of Education / 독: Theorie und Praxis der Erziehung)
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2002
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-KDC
370
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학술저널
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1-16(16쪽)
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Max Scheler (1874-1928) spricht aufgrund seiner wissenssoziologischen Bemühungen von drei Formen des Wissens, in die alle Wissen der menschlichen Gesellschaft eingeteilt werden können, nämlich das Leistungs- bzw. Herrschaftswissen, das Wesensbzw. Bildungswissen und das metaphysische Wissen bzw. Erlösungswissen (= Heilswissen). Nach Scheler gibt es eine objektive Rangordnung zwischen den drei Wissensformen: das Herrschaftswissen, dessen Ziel die praktische Beherrschung der Natur und des Menschen ist, soll dem Wesenswissen dienen, dessen Ziel die Vollentfaltung der Person ist. Das Wesenswissen wiederum soll dem Erlösungswissen dienen, so dass die menschliche Person an dem obersten Grund der Dinge teilzunehmen sucht. Aber keine dieser Arten des Wissens darf, nach Schelers Überzeugung, die andere ersetzen oder vertreten, weil sonst eine Vereinseitigung der Wissenskultur stattfindet, was zur fatalen Einschränkung der optimalen Entfaltung der Seinsmöglichkeiten des Menschen führen sollte.
Jedoch entwickeln sich nach Scheler in der neuersten abendländischen Geschichte fast nur die positiven Wissenschaften (Leistungswissen), während das Bildungs- und Erlösungswissen immer mehr in den Hintergrund tritt. Er sieht die Grundursache für die positivistische Vereinseitigung der europäischen Wissenskultur vor allem in der Verdrängung der Metaphysik in der abendländischen Geistesgeschichte. Die Alleinherrschaft der positiven Wissenschaften gefährdet die menschliche Bildung, weil sie die Stellen im Menschengeiste für mögliches Bildungs- und Erlösungswissen widerrechtlich zu besitzen sucht. Weil Scheler die Hauptaufgabe der Wissenssoziologie in einer allseitigen Pflege des Wissens sieht, muss sich die Wissenssoziologie einerseits darum bemühen, die positiven Wissenschaften entschieden in der ihnen angemessenen Position einzuschränken, indem sie andererseits eine neue philosophische Metaphysik fördert.
Scheler koppelt diese wissenssoziologische Einsicht mit der menschlichen Bildung. Obwohl Scheler das Bildungswissen von dem Leistungswissen und dem Erlösungswissen unterscheidet, ist der Gebildete für ihn nicht derjenige, der lediglich das Bildungswissen im engeren Sinn besitzt, sondern derjenige, der die drei Formen des Wissens harmonisch zu integrieren vermag, weil Scheler unter der Bildung die optimale Entfaltung aller menschlichen Seinsmöglichkeiten versteht. Das Leistungswissen ist nicht zuletzt für die Pflege der psycho-phyischen Dimension des Menschen unentbehrlich, das Wesenswissen für das Personwachstum und das Heilswissen für die letztheitliche Sinngebung des Menschenlebens.
Hieraus ergibt sich nicht unbedeutende Folge für die Schulerziehung und die Lehrerausbildung. Es liegt auf der Hand, dass der Heranwachsende durch die Schulerziehung die für seine zukünftige Lebensführung erforderliche berufliche und kulturell-soziale Kompetenz ausbilden muss. Jedoch soll sich die Schule zugleich um die Pflege der vom Vitalinteresse enthobenen Bestimmung des Menschen bemühen. Die Schule muss dem Heranwachsenden dazu verhelfen, dass er sich vom naturwüchsigen egozentrischen Vorstellungskreis zur umfassenden, universalen Gedankenhorizont freigeben kann. Aufgrund der Einsicht in die totale Bezüglichkeit zwischen mir, den anderen, und allen Lebewesen und Leblosen (Dies macht gerade das Wesens- bzw. Bildungswissen aus), wird der Heranwachsende fähig sein, in dieser totalen Bezüglichkeit verschiedene Verantwortungen wahrzunehmen. Der Mensch, der diese Verantwortungen wahrzunehmen und denselben nachzukommen vermag, ist der Gebildete! In dieser Verantwortungsfähigkeit findet sich die wahre Humanität. Die menschliche Bildung soll zur unverzichtbaren Aufgabe der Schulerziehung gehören, weil sonst die Schule ihren eigentlichen padagogischen Auftrag
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