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동독소설에 나타난 비판의 목소리 = Kritische Stimmen in der Erzahlliteratur der DDR
저자
안삼환 (연세대 교수)
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학술지명
권호사항
발행연도
1990
작성언어
Korean
KDC
850
등재정보
KCI등재
자료형태
학술저널
수록면
23-44(22쪽)
제공처
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Anla¨ßlich der ”Oktober-Revolution“ in der DDR im vergangenen Jahr hat sich die sonst unsichtbare Macht des Volkes als ma¨chtig erwiesen. Das Volk hat Honnecker gestu¨rzt und das Zentralgeba¨ude des Staatssicherheitsdienstes gestu¨rmt. Wer oder was hat aber dieses Volk dazu bewegt? Die protestantische Kirche? Oder das Neue Forum?
Ku¨rzlich hat der DDR-Schriftsteller Stephan Hermlin gesagt : Die Kultur, insbesondere die Literatur, habe sich die Freiheit ”schon vor der Volksbewegung“ erobert. Dies ist wohl auch als das Selbstlob eines Schriftstellers der DDR zu verstehen. Trotzdem kommt es der Wahrheit sehr nahe. Denn seit mehr als zwei Dekaden hat sich die Literatur immer wieder o¨ffentlich gemeldet und sich nicht gescheut, ihre Kritik gegen das mehr und mehr sich verha¨rtende System zu artikulieren.
Die vorligende Arbeit will solche kritischen Stimmen in der Erza¨hlliteratur der DDR seit dem Ende der sechziger Jahre bis zur ”Oktober-Revolution“ untersuchen.
Christa Wolfs Roman ”Nachdenken u¨ber Christa T.“ (1968) ist wohl als erste kritische Stimme der Erza¨hlliteratur gegen den ’real existierenden‘ Sozialismus anzusehen, obschon der Ton der Kritik, der im ”Tod“ der nicht als positiv zu bezeichnenden Titelheldin des Romans zu vernehmen ist, noch sehr geda¨mpft zu klingen scheint.
Dank der Parteirede Honneckers vor dem 4, ZK-Plenum vom Dezember 1971, es ko¨nne auf dem Gebiet von Kunst und Literatur keine Tabus geben, kam Anfang der siebziger Jahre eine Tauwetter-Zeit auch fu¨r die Literatur. In dem eigentlich ”fu¨r die Schublade“ geschriebenen Werk Ulrich Plenzdorfs, ”Die neuen Leiden des jungen W.“ (1972), meldet sich die Stimme einer ”zornigen, aufbegehrenden Generation in der DDR.“
Und daran seid ihr alle schuld, die ihr mich in das Joch geschwatzt und mir so viel von Aktivitat vorgesungen habt.
Dieser Tonband-Brief des jungen W. artikuliert eine Kritik der neuen Generation gegen das autorita¨re Schul- und Gesellschaftssystem.
Volker Brauns kleines Prosawerk ”Unvollendete Geschichte“(1975) befindet sich unmittelbar auf der Linie der ”neuen Leiden des jungen W.“. Aber Brauns Kritik gegen das System ist noch scha¨rfer als bei Plenzdorf.
Die Wachsamkeit, ja-aber was hatte er bewacht, wenn er ein Kind verlor, und ein anderer wirklich draufging? […] Sein Mittel vernichtete den Zweck, womo¨glich, die Sorge um den Menschen brachte den Menschen um.
Diese erlebte Rede eines Parteifunktiona¨rs macht die kritische Lage des sozialistischen Alltagslebens in der DDR deutlich. Das ”Mittel“ Stalinismus hat den ”Zweck“ Marxismus, d. h. den Humanismus, nahezu vernichtet. Was nu¨tzt ”die Sorge um den Menschen,“ wenn sie das Leben der ju¨ngeren Generation erschwert oder gar verdirbt?
Nach der Biermann-Affa¨re bleibt von der milden Enttabuisierungsgeste Honneckers nichts mehr u¨brig. Auf dean Hintergrund dieses du¨steren Kulturkiimas ist 1979 Stefan Heyms autobiographischer Roman ”Collin“ in der BRD erschienen. Es handelt sich hier unter anderem um eine seltsame Krankheit des Schriftstellers Collin : sie ru¨hrt daher, ”daß er etwas nicht getan hat, zum Beispiel, daß er geschwiegen hat, wenn er hatte sprechen sollen.“ Ganz gleich, ob da Havelka oder Janka der Unterdru¨ckung der Intellektuellen zum Opfer fallen und o¨ffentlich verurteilt werden, ob da Johannes R. Becher, Anna Seghers, Stefan Heyin oder Collin geschwiegen haben : die literarische Einarbeitung solch einer Episode aus der Geschichte der DDR ist mehr als ein Seitenhieb auf den ”ersten Arbeiter- und Bauernstaat auf deutschem Boden.“
Anfang der achtziger Jahre meldet sich Clirista Wolf nochmals mit inran mahnenden Ruf - als ”Kassandra“(1983), und sie macht von dem ”ho¨chsten Vorrecht“ des Dichters Gebrauch, ”in die finstere Gegenwart, die alle Zeit besetzt ha¨lt, einen schmalen Streifen Zukunft vorzuschieben.“
Aber die Politiker versuchten diesen ”schmalen Streifen Zukunft“ bewußt zu u¨bersehen und zu verdra¨ngen, und sie wollten 1989 das vierzigste Jahr der Gru¨ndung der Deutschen Demokratischen Republik groß feiern.
Noch in diesem Jahr erscheint Christoph Heins Roman ”Der Tangospieler.“ Bezeichnend ist, daß in diesem Text jene unsichtbare Figur auftritt, die im Hintergrund jeder kritischen Erza¨hlliteratur der DDR stets anwesend gewesen, aber noch kaum mit Namen und Gestalt erschienen ist, na¨mlich der ”Staatssicherheitsdienst.“
”Ich denke, Sie brauchen Hilfe, und wir ko¨nnen Ihnen helfen. […] Wir helfen Ihnen, und Sie helfen uns. Das ist alles. Wir brauchen ein paar Informationen, nichts Aufregendes, nichts von Bedeutung, lediglich ein paar Fakten. Sie wissen ja, die Bu¨rokratie will immer alles wissen.“
Dieses Angebot der ”Stasi“ kann der aus der Haft entlassene ehemalige Hochschullehrer noch mutig abschlagen : ”Ich brauche Ihre Hilfe nicht.“ Aber er kapselt sich in einem neuen, Gefa¨ngnis ‘ab’ in dem er moralisch nicht ganz einwandfrei und emotional vo¨llig versteinert dahinlebt. Sagar die bewegenden Nachrichten aus Prag (die Geschichte spielt im Fru¨hling 1968!) lassen ihn kalt.
”Ich kann nicht verstehen, daß dich so etwas kalt la¨ßt,“ sagte das Ma¨dchen entsetzt.
”Ich bin nur ein Kellner,“ gab Dallow zu bedenken.
Das Ma¨dchen protestierte. Du bist ein lebendiger Mensch, du bist...“ Dallow unterbrach sie und wandte freundlich ein: ”Und fru¨her war ich ein Tangospieler. Aber das ist lange her.“
Hier zeigt uns Christoph Hein einen lebendigen, aber schon lange ”toten“ Menschen, und hier bekommt sein ”Tangospieler“ einen neuen Titel : ”Nachdenken u¨ber Hans Peter D.“ Schon wieder ist einer ”tot“, wenn nicht physisch, so doch geistig und moralisch. Was ist es, das einen Hochschullehrer in diesem Lande zu einem Kellner macht, der oberfla¨chlich gesehen zwar noch ”ein lebendiger Mensch“ ist, aber im geistig-moralischen Sinne doch schon fast als ”tot“ angesehen werden muß? Es ist dies eben die ”Stasi,“ wenn nicht der von ihr gestu¨tzte Staat selbst.
Die kritische Literatur der DDR ist soweit gekommen, daß sie die ”Stasi“ selbst aufs Korn nimmt. Bald wird das Volk das Zentralgeba¨ude des Staatssicherheitsdienstes in Qstberlin stu¨rmen.
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