바흐친의 이론을 통해 본 마당극 -임진택의 《밥》과 《녹두꽃》을 중심으로- = Das Madangguk in bezug auf Bachtins Theorie -unter besonderer Berucksichtigung der Theaterstucke 《Pap》 und 《Noktu-kkot》von Im Chin-taek-

다국어 초록 (Multilingual Abstract)

Die vorliegende Arbeit untersucht das Madang-Theater unter Bezugnahme auf Michail Bachtins Theorie. Besonders ero¨rtert werden Bachtins ‘Kamevals’-Theorie und der fur die Postmodeme zentrale Begriff der ‘Intertextualita¨t’ im Zusammenhang mit dem Madanggu^k. Nach den einleitenden Begriffserkla˘rungen wird der Bezug zum Madang-Theater hergestellt, wobei hauptsa¨chlic die Stu¨cke 《Pap》 und 《Noktu-kkot》 von Im Chin-t`aek beispielhaft herangezogen werden. Diese in den 80er Jahren aufgefu¨hrten Stu¨cke haben nach meiner Einscha¨tzung die a¨sthetische Schwa¨che fru¨herer Stu¨cke u¨berwunden und eine a¨sthetisch ada¨quatere Form fu¨r den darzustellenden Gegenstand gefunden. In den spa¨ten fu¨nfziger Jahren wurde, vor allem in den USA, eine sehr lebhafte Diskussion u¨ber Begriff der ‘Postmoderne’ begonnen, der seit Beginn der achtziger Jahre in erster Linie als literarischer Fachbegriff weltweite Verbreitung fand. Er ist derart popula¨r geworden, dass er beinahe zum Inventar der heutigen Alltagssprache geho¨rt. Da seine Bedeutung jedoch nicht klar definiert ist, wurde der Fachbegriff ‘Postmoderne’ bis jetzt kaum bei der konkreten Analyse von Theaterstu¨cken angewandt. Dieser Umstand erschwert die Analyse des eigentu¨mlichen koreanischen Madang-Theaters mit Hilfe des westlichen Begriffs der ‘Postmoderne’. Als Beitrag zur U¨berwindung dieser Schwierigkeit werden in der vorliegenden Arbeit Bachtins Theorie und Theaterstu¨cke von Im Chin-t`aek behandelt. Gerade die Anwendung der Theorie Bachtins auf diese Stu¨cke macht deutlich, dass sich die Sprach- und Handlungsmerkmale dieser Theaterform als Merkmale postmodermen Theaters charakterisieren lassen. Das Madanggu^k lebt nicht nur von dualistischer Gegenu¨berstellung, sondern auch von universaler Harmonie. Die westliche avantgardistische Kunstbewegung hingegen entstand aus dem Bedu¨rfnis, dem Bestehenden etwas Eigensta¨ndiges entgegen zu setzen. In einem sta¨ndigen Prozess von ‘Dekonstruktion’ und ‘Rekonstruktion’ wurde eine dialektische Kunst geschaffen. Fu¨r die Entwicklung des fu¨r das Madanggu^k wesentlichen Merkmals der Harmonie ist es unerla¨sslich, das Madang-Theater aus seinen engen politischen und soziaien Bezu¨gen herauszufu¨hren. In der vorliegenden Arbeit sollte deshalb aus theatralischer Sicht bewiesen werden dass das Madanggu^k als experimentelles Theater grundsa¨tzlich in der Lage ist, die gesto¨rten menschlichen Beziehungen mittels seiner offenen Kommunikationsstruktur und seiner vermittelnden Kommunikationssysteme wiederherzustellen. Diese Arbeit soll dazu beitragen, die Entwicklungsmo¨glichkeiten des Madanggu^k in der heutigen Zeit aufzuzeigen, in der zum einen die bisherige wissenschaftliche Bescha¨ftigung mit dieser Form des Theaters noch unzureichend ist und sich zum anderen das Madanggu^k noch in einer Experimentierphase befindet.